Die kuhmilchfreie Ernährung

Falls Milch eine positive Reaktion angezeigt hat, ist es empfehlenswert Milchprodukte aus dem Speiseplan zu eliminieren oder zumindest stark einzuschränken. Milch ist eine wichtige Quelle von Eiweiss, Kalzium sowie von den Vitaminen A und B. Sollten Sie keine Milchprodukte mehr konsumieren, ist es deshalb bedeutsam, diese Nahrungsmittelkomponenten anderweitig sicherzustellen. Beachten Sie, dass bei einer Unverträglichkeit auf Kuhmilch sich auch weitere Intoleranzen auf Schafs- oder Ziegenmilch entwickeln können, falls diese als Ersatznahrungsmittel eingesetzt werden.

Die Kuhmilch-Intoleranz ist immer eine Intoleranz gegen die Eiweissbestandteile der Milch (Kasein, Laktalbumin, Laktoglobulin). Seltener ist die Unverträglichkeit auf den Zuckeranteil (Laktose). Dagegen wird der Fettanteil der Milch immer vertragen, weshalb der Milchallergiker reine Sahne und Butter ohne weiteres essen kann.

Häufigste Symptome
Haut: Neurodermitis
Darm: Verdauungsbeschwerden, Durchfallneigung, Darmentzündungen, Blähungen

Achtung: Eine mit dem FoodDetective™ diagnostizierte Kuhmilchintoleranz ist nicht gleich zu setzen mit einer Lactose- oder Milchzuckerunverträglichkeit.

  • Kuhmilchintoleranz = Unverträglichkeit auf Milch-Eiweiss
  • Lactoseintoleranz = Unverträglichkeit auf Milchzucker

Deshalb auch: Lactosefrei ist nicht gleichbedeutend wie Kuhmilchfrei!

Nahrungsmittel, die immer Milcheiweiss enthalten:

Kuhmilch in jeder Form, Milchpulver (Häufig Zusatzstoffe in vielen Fertig- und Halbfertignahrungsmitteln.) Alle auf Milchbasis hergestellten Babynahrungen (auch sog. adaptierte oder teiladaptierte Nahrung wie z.B. NAN, Beba, pre-Aptamil, Humana usw.) auch sog. Heilnahrungen!

Molkereiprodukte: Quark/Topfen, Joghurt, Kefir, Sauermilch, Fru-Fru, Fruchtjoghurt, Fruchtzwerge, Molke, Quark usw. alle Käsesorten, auch Hartkäse, Parmesan (Vorsicht bei gratinierten Gerichten!)

Backwaren mit bekanntem Milchanteil: Milchbrot, Zopf, „Kartoffelbrot", Brioche usw., Fertigbackwaren und Knabbergebäck wie Soletti, Goldfischli, Crackers.

Knödel: Semmel- oder Kartoffelknödel

Konditoreiwaren: Torten, Kuchen, Kekse usw.

Glacé und Schokolade in jeder Form

Nahrungsmittel, die Milcheiweiss enthalten können:

Butter, sofern er nur aus dem Fettanteil der Milch besteht. Meistens sind aber Spuren von Milcheiweiss enthalten. Bauernbutter ist in der Regel frei von Milcheiweiss.

Sahne: Reine Sahne ist verträglich.

Margarinen enthalten meistens Anteile an Milcheiweiss. Ausnahmen sind manche Reformhausmargarinen.

„Kuhmilchfreie" Käsesorten: „Ziegen-" und „Schafs-" Käse enthalten bis zu einem Drittel Kuhmilch.


Teigwaren enthalten häufig Milchanteile, die auf der Verpackung praktisch nie deklariert sind. Alle italienischen Teigwaren sind unverträglich.

Brot und Backwaren sollten allgemein misstraut werden. Die Ursache liegt vorwiegend in den vom Bäcker verwendeten „Backtriebmitteln", die häufig auf Milchbasis hergestellt werden. Der Milchanteil ist auf dem Produkt nicht deklariert und daher dem Bäcker auch nicht bekannt, im Produkt selbst auch nicht relevant. Evtl. Brot selbst backen.

Wurst- und Fleischwaren können selten Milchbeimengungen enthalten.

Getreideflockenpräparate vor allem in der Kinderernährung enthalten Spuren von Milcheiweiss. Lieber vermeiden und Haferflocken, Reis, Griess usw. im Originalzustand verwenden.

Suppen und Saucenkonzentrate von Knorr und Maggi sind fast immer unverträglich. Die im Reformhaus erhältlichen Rigolta- oder Cenovis-Würfel sind meist erlaubt.

Ketchup und Senf können unverträglich sein.

Sauerkraut wird oft mit Molke eingestampft.

Milch wird als Binde- und Dickmittel sehr vieler Speisen gebraucht (Saucen, Gemüse, Suppen, Fleischspeisen, vor allem Ragout, Bratwurst, usw.)

Erlaubt

Getränke: Kaffee (ohne Milch /Sahne), mit Zucker. Tee, Wasserkakao, Fruchtsäfte, Apfelsaft, Traubensaft, Mineralwasser.

Brot: Nur solche Sorten, die ohne Milch zubereitet werden (also keine süssen Weissbrote, usw.).

Suppen, Gemüse, Früchte, Salate, Fleisch, Fische, Nüsse, Pilze (sofern bei der Zubereitung Milch streng vermieden wird).

Gelee & Marmelade, Bienenhonig falls garantiert rein.

Fette: Reine Pflanzenbutter, pflanzliche Öle (Oliven), Rinderfett, Gänseschmalz, (Schweineschmalz und Speck nur mit Vorsicht)

Eier: Sie sind in jeder ohne Milch zubereiteten Form und an jeder Speise erlaubt, falls nicht, wie häufig auch eine Intoleranz gegen Ei besteht.

Für Kinder: Reine Fruchtbonbons (saure Drops), Bimbono Guetzli

Ersatzmöglichkeiten für Kuhmilch: Ziegen-, Schafs- und Stutenmilch. Sojamilch enthält hochwertiges pflanzliches Eiweiss und wird vor allem für milchfreie Säuglingsnahrungen (Milupa-Som, Bebenago, Lactopriv) verwendet. In Reformhäusern sind Sojamilchprodukte in verschiedener Form erhältlich. Reis-, Kokosnuss-, Kartoffel- und Hafermilch.