Ernährungshilfen

Leitfaden für die Umsetzung der Ergebnisse

Nahrung und Gesundheit

Wir beginnen erst langsam, die komplexen Zusammenhänge zu verstehen, wie Nahrungsmittel unsere Gesundheit und das Leben beeinflussen. Dies gilt auch für die Erfassung der Ursachen von Symptomen, die "unerklärlich" zu sein scheinen. Personen, welche Beschwerden aufgrund von Nahrungsmittelunverträglichkeiten entwickeln, werden häufig medizinisch in die Irre geführt, und es kann sogar so weit kommen, dass die Probleme als psychosomatisch interpretiert werden. Somit werden dann nur die Symptome bekämpft, anstelle einer kausalen Behandlung.
Der Food Detective™ ist gerade hier ein geeignetes Werkzeug, um mögliche Zusammenhänge aufzuzeigen, und eine allfällige ursachenbezogene Therapie durchzuführen.

Obwohl Nahrungsmittelunverträglichkeiten nicht lebensbedrohlich sind, dürfen Reaktionen auf bestimmte Lebensmittel niemals unterschätzt werden, da die Auswirkungen erheblich sein können. Zumal diese durchaus in der Lage sind, ein normales und gesundes Leben zu verhindern. Lebensmittel-Intoleranzen sind viel häufiger als bisher angenommen. Es wird geschätzt, dass ca. 45% der Bevölkerung betroffen sein könnte. Viele Menschen mit einer Nahrungsmittel-Intoleranz leiden meist unter mehreren Symptomen gleichzeitig. Diese sind oft ungenau und entsprechend schwer zu erfassen. Patienten klagen u.a. über Blähungen, chronische Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und "Kopfnebel".

Eine Nahrungsmittel-Intoleranz ist eine abnormale Reaktion zu bestimmten Nahrungsmittel. Sie kann sich unterschiedlichst manifestieren. Gewisse Personen weisen ein Symptom, wie z.B. heftige Migräne, auf. Andere wiederum zeigen eine ganze Palette von Symptomen, wie Reizdarm, Kopfschmerzen, Hautausschläge oder/und Atembeschwerden. Das Erkennen der Nahrungsmittel, welche solche Symptome auslösen könnten, ist nicht einfach, weil diese erst nach einer unterschiedlich langen Latenzzeit diese Beschwerden bewirken. Dies im Gegensatz zu den sog. Sofortallergien, bei denen der Betroffene sofort einen Ausschlag oder Schwellungen entwickelt. Hier ist der Zusammenhang sofort ersichtlich, so dass meistens keine weiteren Abklärungen notwendig sind.

Interessanterweise können Patienten erst nach dem Weglassen verdächtiger Nahrungsmittel manchmal realisieren, wie auch unbedeutende Beschwerden ohne einen Leidensdruck, welche unter Umständen schon das ganze Leben bestanden ("Man kennt es nicht anders"), auf einmal verschwinden.

Nahrungsmittel-Allergie vs. Nahrungsmittel-Intoleranz

Diese beiden Begriffe sind nicht synonym! Hier besteht Verwechslungsgefahr und häufig reden sogar deshalb Fachpersonen aneinander vorbei. Allergien (klassisch: Erdnuss oder Schalentiere) entstehen rasch, die Symptome sind ausserordentlich heftig und explosionsartig:

  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Nesselfieber
  • Niesen
  • Schnupfen
  • Schockartige Zustände
  • Schwellungen

Normalerweise entwickeln sich die Symptome innert Minuten (maximal bis zu 2 Std.) nach dem Essen.

Nahrungsmittel-Allergien sind im Gegensatz zu den Intoleranzen selten und beeinträchtigen nur ca. 2-3% der Bevölkerung. Die häufigsten Lebensmittel-Allergien zeigen sich auf Nüsse (hauptsächlich Erdnüsse / Mandeln), Eier, Milch, Fisch und Schalentiere. Diese beruhen auf eine Ausschüttung von Histamin, äusserst potente Botenstoffe, die aus den Immunzellen freigesetzt werden, welche sog. IgE Immunglobuline auf ihrer Oberfläche aufweisen und die Nahrungsmittel "auffangen".

Nahrungsmittel-Intoleranzen entwickeln sich durch die Bindung an sog. IgG Moleküle anstelle der IgE Immunglobuline. IgG-Nahrungsmittel-Komplexe sind in der Lage, Entzündungsreaktionen auszulösen, sog. Komplementreaktionen. Die Folgen sind sehr unterschiedlich, nicht vorhersehbar und bisher schwierig zu analysieren und zu behandeln.

Verwertung der Testresultate

Mit den Informationen, die Sie von diesem Test erhalten haben, können Sie Änderungen in Ihren Ernährungsgewohnheiten einführen. Hat Ihr Test positive Ergebnisse gezeigt, bedeutet dies, dass Sie erhöhte Antikörperreaktionen gegen bestimmte Nahrungsmittelbestandteile aufweisen. Die Reaktionen können sein: mild, mässig oder stark.

Es wird empfohlen, Nahrungsmittel mit positiven Reaktionen während einer Dauer von mindestens drei Monaten zu vermeiden.

Sollten Sie jedoch viele positive Resultate aufweisen, kann es eine rechte Herausforderung werden, alle diese gleichzeitig zu eliminieren. In einem solchen Fall ist es wahrscheinlich einfacher, nur Nahrungsmittel zu vermeiden, die eine starke Reaktion gezeigt haben. Nahrungsmittel mit schwachen Reaktionen sollten selten gegessen werden.

Sollten Sie gar keine oder nur ein paar wenige schwache Reaktionen aufweisen könnte dies auch ein Hinweis auf einen generellen Antikörpermangel sein. In einem solchen Fall sollten Sie Ihren Arzt bitten, ein sog. Immunelektrophorese/Immunfixation durchzuführen. Anderseits können auch schwache Reaktionen eine signifikante Sensibilisierung bedeutet. Somit lohnt es sich auch hier, die Lebensmittel während mindestens 2 Wochen wegzulassen, sofern keine stärkere angegeben haben.

Nachdem verdächtige Nahrungsmittel eliminiert wurden können manche Personen sich während ein paar Tagen schlechter fühlen,. Obwohl es manchmal schwer fällt, diese Nahrungsmittel zu vermeiden, ist es wichtig durchzuhalten. Ersetzen Sie Nahrungsmittel, auf welche Sie reagiert haben, mit anderen Lebensmittel, die keine Reaktion aufgewiesen haben. Ideen dazu erhalten Sie auf dieser Homepage. Stellen Sie einen neuen Ernährungsplan zusammen, der Abwechslung und auch Freude bringt. Nach dieser Umstellung sind die Symptome häufig innerhalb von ein bis drei Monate verschwunden.

Bevor Sie Ihre Ernährungsweise ändern...

  • Sollten Sie Krankheitssymptome aufweisen, schwanger sein oder regelmässig Medikamente einnehmen, sollten Sie die Ernährungsänderungen unbedingt mit einem Arzt oder einer entsprechenden Fachperson besprechen.

  • Organisieren Sie Ihre Mahlzeiten im Voraus. Sammeln Sie dazu Rezepte und Kochideen.

  • Behalten Sie stets Ihre verträglichen Nahrungsmittel vor Augen.

  • Wenn Sie Nahrungsmittel aus Ihrem Ernährungsplan streichen, ersetzen Sie diese mit anderen Nahrungsmitteln aus der gleichen Gruppe.

  • Solange bei Ihnen der Eindruck vorhanden ist, dass Sie auf gewisse Nahrungsmittel reagieren, müssen diese vermieden werden, auch wenn sie nicht im Test eine positive Reaktion angegeben haben.

Es ist unerlässlich eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährungsweise beizubehalten. Je mehr Sie verschiedene Nahrungsmittel konsumieren, umso geringer ist die Gefahr, Mangelerscheinungen zu entwickeln.

Überwachung Ihrer Diät und Ihren Symptomen

Es ist empfehlenswert, ein Nahrungsmittel- und Symptome-Tagebuch zu führen, um die Entwicklung besser zu beobachten. Darin sollten alle Nahrungsmittel aufgeführt werden, die Sie vor der Ernährungsumstellung konsumiert haben. Bei Änderungen in Ihren Nahrungsmittelgewohnheiten ist das Tagebuch zu ergänzen. Es ist interessant zu beobachten, wie häufig man sich an vergangene Symptome nicht mehr erinnern kann.

Nahrungsmittel wieder einführen

Nachdem Sie mind. 3 Monate nach Absetzen des unverträglichen Nahrungsmittels ohne Symptome waren, dürfen Sie diese Nahrungsmittel wieder aufnehmen. Dies muss jedoch stufenweise erfolgen. Fügen Sie immer nur ein Nahrungsmittel pro Mal hinzu und beobachten Sie Ihre Symptome über eine Dauer von 5 Tagen. Sollten die Symptome wieder zurückkehren, können Sie annehmen, dass das Nahrungsmittel für Sie immer noch ein Problem darstellt. Dieses sollte somit für weitere 1-2 Monate erneut vermieden werden.

Neue Nahrungsmittel-Intoleranz vermeiden

Während Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten ändern und neue Nahrungsmittel hinzufügen, können Sie auch neue Unverträglichkeiten entwickeln. Um diese Wahrscheinlichkeit auf ein Minimum zu reduzieren, sollten Sie aus einer breiten Palette von Nahrungsmitteln wählen und die einzelnen Lebensmittel nicht häufiger als alle 3-4 Tage konsumieren.

Bedeutung einer gesunden Ernährung

Ihre Ernährung hat einen direkten Einfluss auf Ihre Gesundheit und kann Krankheiten verhindern. Eine balancierte Ernährung enthält ausreichend Eiweiss, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralien.

 

Eiweiss
Eiweisse sind die Bausteine der Gesundheit und sind unverzichtbar für Wachstum und Reparatur von Geweben. Sie spielen eine wichtige Rolle in fast jedem Stoffwechselprozess wie z. B. für die Muskelkontraktion, Enzymproduktion, im Immunsystem, für den Erhalt eines gesunden Haut- und Knochensystems. Eiweiss kann aber auch eine Quelle von Energie sein. Während Proteine in der Regel in allen Nahrungsmitteln vorkommen, sind die folgenden besonders reichhaltig an Eiweiss:
  • Eier
  • Fisch
  • Fleisch
  • Geflügel
  • Milchprodukte
  • Nüsse
  • Soya
Fette

Fette sind in vielen Körperprozessen involviert und sind essenziell für gesunde Zellwände und für ein gesundes Nervensystem. Fette sind eine gute Quelle von Energie und helfen ebenfalls, gewisse Vitamine aufzunehmen. Allerdings müssen die richtigen Fette ausgewählt werden.

Die verschiedene Formen von Fett (bzw. Fettsäuren):

  • Mehrfach ungesättigte Fette (bzw. Fettsäuren)

    • Avocados
    • Maiskeimöl
    • Nüsse
    • Samen
    • Sonnenblumenöl

  • Einfach ungesättigte Fette (bzw. Fettsäuren)

    • Olivenöl
    • Rapsöl

  • Gesättigte Fette (bzw. Fettsäuren)

    • Butter
    • Fleisch
    • Käse
    • Kokosnussöl
    • Palm Öl
    • Rahm
    • Wurst

  • Trans-Fette (bzw. Fettsäuren) (Pflanzliche Fette, die durch Vearbeitung verändert wurden)

    • Biskuits
    • Backwaren
    • Fertignahrung
    • Kuchen

Gesättigte- und Trans-Fette (bzw. Fettsäuren) erhöhen das Risiko einer Herzerkrankung. Ungesättigte Fette (bzw. Fettsäuren) dienen hingegen dazu, diese Risiken zu verhindern und sind auch eine gute Quelle von essenziellen Fettsäuren, welche der Körper nicht selber herstellen kann.

Kohlenhydrate

Kohlenhydrate ist der Überbegriff für eine weite Palette von verschiedenen Stärken und Zuckern in unserer Nahrung. Diese sind die wichtigsten Quellen unserer Energie, weil sie sehr rasch vom Körper verwertet werden können.

Vitamine und Mineralien

Vitamine und Mineralien sind Nahrungsbestandteile, welche für eine normale Körperfunktion notwendig sind. Diese dienen u. a. für das Wachstum und die Gewebsreparatur, für die Bereitsstellung von Energie, für den Erhalt des Hormongleichgewichtes bis hin zur Bildung einer gesunden Haut und eines gut funktionierenden Nervensystems. Die Vitamine und Mineralien werden zwar in geringsten Mengen gebraucht, sollten aber im richtigen Verhältnis zueinander stehen. Aus diesem Grund sollte möglichst abwechslungsreich gegessen werden, die Nahrung möglichst frisch und vollwertig sein, und ausreichend Getreide, Früchte und Gemüse beinhalten. Die Konzentration an Vitamine und Mineralien in der Nahrung kann beeinträchtigt werden durch das Alter des Lebensmittels, wo es gewachsen ist, wie es gelagert und wie es für den Verzehr zubereitet wurde. Allgemein wird empfohlen, Lebensmittel aus dem lokalen und biologischen Anbau zu bevorzugen, und möglichst schonend zuzubereiten.

Allgemeine Empfehlungen

Bevorzugen Sie frische Nahrungsmittel mit möglichst vielen verschiedenen Farben und Geschmacksrichtungen.

Versuchen Sie jeden Tag mindestens 10 verschiedene Nahrungsmittel zu konsumieren. Beispielsweise Vollkornbrot, Nüsse und Samen mit Banane und Milch zum Frühstück, Thunfisch, Käse oder Huhn mit einem Salat, grüne Bohnen und Tomaten mit etwas Salatssauce zum Mittagessen, dann Fisch, Kartoffeln, Karotten, Brokkoli und Erbsen zum Nachtessen.

Kauen Sie Ihre Nahrung ausgiebig. Das Kauen ist die 1. Stufe unserer Verdauung. Nahrung, welches nicht ausreichend gekaut wurde, wird länger im Magen verweilen und unter Umständen Verdauungsstörungen hervorrufen. Viele Symptome können schon gelindert werden nur durch das bessere Kauen.

Trinken Sie mindestens 1 - 1 1/2 l Wasser pro Tag. Dies kann auch in Form von verdünnten Fruchtsäften oder Gemüsesäften, sofern dies bevorzugt wird, sein. Früchte und Kräutertees sind auch eine gute Alternative, sowie auch gekochtes Wasser mit einer Scheibe Zitrone oder Minze. Vermeiden Sie zu viel Kaffee oder Tee, welche harntreibend sind. Dadurch können auch Mineralien aus dem Körper ausgeschwemmt werden.

Nehmen Sie sich die Zeit, um ein Ernährungs-Tagebuch zu führen, welches alles beinhaltet, was Sie essen oder trinken. Zählen Sie dann, wie viel verschiedene Nahrungsmittel Sie gegessen haben, und kontrollieren Sie, wie viele Standard-Nahrungsmittel Sie konsumieren. Diese sind häufig solche, die für körperliche Beschwerden verantwortlich sein können. Wenn Sie immer die gleichen Nahrungsmittel essen, versuchen Sie, diese durch Alternativen zu ersetzen.

Vermeiden Sie sowohl frittierte, braune oder glasierte Nahrungsmittel als auch gesättigte Pflanzenöle und zu viel tierische Fette. Viele der Nahrungsmittel enthalten viele freie Radikale, welche die Zellen im Körper schädigen können. Um dieses Risiko zu vermindern, werden ausreichende Antioxidantien benötigt, wie sie in Gemüsen und Früchten vorkommen.

Reduzieren Sie Ihren Konsum von Zucker und verarbeiteten Nahrungsmittel mit chemischen Zusatzstoffen, und schränken Sie ebenfalls den Konsum von Alkohol, Kaffee und Tee ein.

Geniessen Sie Nüsse oder Samen täglich, um die Versorgung mit essentiellen Fettsäuren zu garantieren. Essen Sie häufig Fisch und verwenden Sie verschiedene kaltgepresste Öle bei der Zubereitung von Salaten. Zur Auswahl stehen unter anderem Kürbiskern-, Walnuss- und Leinsamenöle.

Stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend Ballaststoffe und Wasser zu sich nehmen, um die normale Darmfunktion zu unterstützen.

Sorgen Sie regelmässig für sportliche Aktivität. Falls Sie keinen Sport treiben, ist es empfehlenswert, vorher Ihren Hausarzt aufzusuchen, um sich diesbezüglich beraten zu lassen. Grob gerechnet ist eine gute Ernährung für 50% der Gesundheit verantwortlich, die anderen 50% sind abhängig von einer ausreichenden körperlichen Bewegung. Dieser Aspekt ist nicht zu unterschätzen!